Freitag, 4. Mai 2012

Manchmal ist man überrascht


Bei so manchem chinesischen Arbeitskollegen bin ich doch immer wieder über dessen doch sehr strukturierte Arbeitsweise überrascht. Auch legen sie Wert auf Erfahrung ihrer Vorgesetzten (fachlich muss der hier ein Vorbild sein). Die wollen hier Resultate sehen. Mit „Ich nehme es mit“ imponierste hier keinem.

So manch ein Expat übertreibt es meiner Meinung nach mit dem White Colour (jemand der nicht am Band steht).  Immer im weißen Hemd und ein überschwängliches Gehabe, wie meinte mal einer aus der gehobenen Ebene zu mir „so mancher Expat hängt hier den Dicken raus weil er ein Auto mit Fahrer hat und merkt gar nicht, dass die Chinesen die er eigentlich beraten soll mehr draufhaben“. (als Metrobenutzer bin ich in diesem Fall ja fein raus) Da renne ich lieber im Arbeitsanzug rum (einer der wenigen Expats überhaupt und momentan der einzige der mit einer Stoßkappe in der Halle rumrennt –ein Instandhalter muss dies tun und da gibt es keine Ausnahmen). Apropos Arbeitsanzug: Den versuchten mir meine  chinesischen Arbeitskollegen seit Wochen zu organisieren und immer hatte das Lager eine Ausrede (heute nicht, haben keine andere Größe usw.). Diese Woche bin ich einfach mal alleine  vorbeigegangen und siehe da, habe alles bekommen. Meine werten Kollegen haben vielleicht dumm geschaut. „Wie hast du das gemacht?“ 

Des Weiteren machen sich die Chinesen über die Demographie Gedanken. Erwachsene, die aus einer Ein-Kind Familie kommen, dürfen zwei Kinder haben. Und die mir gegenüber getätigte Aussage war: In 15 Jahren haben wir Probleme, da musste zwei Kinder und vier Elternteile unterstützen (sinngemäße Übersetzung). Die starten hier auch die betriebliche Altersvorsorge, ist also kein typisch deutsches Problem.

Ein Arbeitskollege meinte heute woher ich den kommen würde, ich sehe nicht aus wie ein Franzose. Kommentiere das Ganze jetzt mal nicht. 

Zum Thema Fachkräftemangel: Meine Meinung, dass dies alles viel Geschwätz ist, wurde heute bestätigt. In China gehen viele Ingenieure direkt von der Uni in die Fertigung als Arbeiter, da durch die schlechte Konjunktur nicht mehr alle einen dementsprechenden Job bekommen können.

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